
Beitrag auf Deutschlandfunk Kultur
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Tausende Besucher, rund 800 Speaker und Speakerinnen, ein Forum für alle Facetten digitalen Lebens: Innerhalb von zehn Jahren ist die re:publica vom Klassentreffen der Berliner Netzcommmunity zur Riesen-Digitalkonferenz herangewachsen.
Ich habe bei meinem Talk auf der rpTEN berichtet, wie die Situation der Favelas im Olympiajahr 2016 aussieht und warum Social Media zum Gamechanger wird. Was früher in den Favelas geschah, blieb unsichtbar – jetzt dokumentieren Favelabewohner mit Smartphones und sozialen Netzwerken Schießereien und Polizeigewalt.
In Mosambik werden immer wieder Regierungskritiker und Journalisten ermordet – obwohl die Presse- und Meinungsfreiheit in der Verfassung verankert sind. Um die offene demokratische Auseinandersetzung voranzutreiben, hat die Digitalaktivistin Fernanda Lobato das Portal „Olho do cidadão“ (Auge des Bürgers) gegründet. Mit ihrem Projekt Txeka – das Wort ist vom englischen „check“, prüfen, abgeleitet – ermöglichte sie der mosambikanischen Bevölkerung erstmals, Probleme und Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentschaftswahl 2014 aufzudecken.
Julia Jaroschewski, Maputo
Aus Angst vor Ausgrenzung verschweigen viele Mosambikaner ihre HIV-Infektion. In jeder Familie ist jemand betroffen.
Ein Leben mit dem HI-Virus, credits: Julia Jaroschewski
Mosambik ist eines der aussichtsreichsten Entwicklungsländer Afrikas, doch der sexuelle Missbrauch von Kindern ist brutaler Alltag. Geahndet werden die Verbrechen kaum.
Von Julia Jaroschewski
Homosexuelle werden in 37 Ländern Afrikas verfolgt, in manchen droht ihnen die Todesstrafe. Die Kamerunerin Alice Nkom kämpft gegen den Hass und die Homophobie – und erhält Morddrohungen.
Eigentlich sollte die Hautfarbe keine Rolle mehr spielen – trotzdem spüren sie, wie ihr Land noch heute mit den Folgen der Apartheid kämpft. Drei junge Südafrikaner erzählen vom Aufwachsen in der Township, von ihrem Aufstiegswillen und der Ignoranz in Nobelvierteln.
Onlineversion Born Free Generation Spiegel Online
In der Schule lernten die Kinder nach Hautfarbe getrennt und bei Massenprotesten erschoss die Polizei schwarze Studenten – solch grausame Geschichten kennen junge Südafrikaner meist nur aus Geschichtsbüchern oder von ihren Eltern, auch wenn es noch immer blutige Aufstände gibt, wie während der vergangenen Wochen in den Platingrube Marikana.
Die sogenannte “Born Free”-Generation hat die große Zeitenwende Südafrikas verpasst: Als Nelson Mandela 1994 zum ersten schwarzen Präsident gewählt wurde, waren sie Kleinkinder, Babys – oder noch gar nicht geboren. Die Post-Apartheid-Kinder wuchsen in einem Staat auf, der versucht, sich als vielfältige Regenbogennation und als afrikanisches Musterland zu präsentieren. Als ein Land, in dem Kinder aller Hautfarben gemeinsam zur Schule gehen und die gleichen Chancen erhalten sollten. Eine Illusion?
Drei junge Menschen erzählen von ihrem Leben in Südafrika: Wewe Sokoyi, 24, lebt in Khayelitsha, dem größten Armenviertel Kapstadts. Ayrton Farao, 23, arbeitet vor allem an seinem Aufstieg und die 24-jährige Julia Taylor ist in einer privilegierten, weißen Welt aufgewachsen – und war geschockt als sie merkte, dass südafrikanischer Alltag ganz anders aussehen kann.