Mutmaßliche Massenvergewaltigung in Brasilien: “Eine barbarische Tat”

Eine mutmaßliche Massenvergewaltigung schockiert Brasilien: Mehr als 30 Männer sollen eine 16-Jährige misshandelt haben. Jetzt protestieren Zehntausende gegen Machokultur und sexuelle Gewalt.

Von Julia Jaroschewski, Rio de Janeiro

“Schau wer da blutet, hier ist die ganze Truppe durchgezogen” sagt ein lachender Mann und zeigt auf ein Mädchen, das auf dem Bett liegt, Blut fließt aus ihrem Schambereich. “Mehr als 30 haben die hier geschwängert.” Es ist ein Ausschnitt aus einem Video, das in den sozialen Netzwerken in Brasilien zirkuliert.

 

Junge Frauen demonstrierenen gegen Sexismus und Gewalt gegenüber Frauen (Credit: Julia Jaroschewski)

Junge Frauen demonstrieren in Rio gegen Sexismus und Gewalt gegenüber Frauen (Credit: Julia Jaroschewski)

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Zwischen Hoffnung und Zweifel

Erst die Fußball-WM 2014 und dieses Jahr die Olympischen Spiele: Brasilien und Rio de Janeiro stehen mit Sport-Großereignissen im internationalen Fokus. Während das Land politisch und wirtschaftlich zerrissen ist, ringt Rio um positive Entwicklungen.
Julia Jaroschewski, Rio de Janeiro

In Deodoro, einem Armenviertel im Westen von Rio, gab es früher nicht viel, was Menschen und Medien interessierte. Meist drangen Meldungen über Schießereien und Überfälle oder über Bangu, einem der größten Gefängnisse Rios, an die Öffentlichkeit. Im August 2016 wird dort ganz offiziell übers Schießen berichtet…

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BuzzingCities Lab #rpTEN Talk: Die Waffen der Favelas

Tausende Besucher, rund 800 Speaker und Speakerinnen, ein Forum für alle Facetten digitalen Lebens: Innerhalb von zehn Jahren ist die re:publica vom Klassentreffen der Berliner Netzcommmunity zur Riesen-Digitalkonferenz herangewachsen.

Ich habe bei meinem Talk auf der rpTEN berichtet, wie die Situation der Favelas im Olympiajahr 2016 aussieht und warum Social Media zum Gamechanger wird. Was früher in den Favelas geschah, blieb unsichtbar – jetzt dokumentieren Favelabewohner mit Smartphones und sozialen Netzwerken Schießereien und Polizeigewalt.

„Online haben die Leute keine Angst“

In Mosambik werden immer wieder Regierungskritiker und Journalisten ermordet – obwohl die Presse- und Meinungsfreiheit in der Verfassung verankert sind. Um die offene demokratische Auseinandersetzung voranzutreiben, hat die Digitalakti­vistin Fernanda Lobato das Portal „Olho do cidadão“ (Auge des Bürgers) gegründet. Mit ihrem Projekt Txeka – das Wort ist vom englischen „check“, prüfen, abgeleitet – ermöglichte sie der mosambikanischen Bevölkerung erstmals, Probleme und Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentschaftswahl 2014 aufzudecken.

Julia Jaroschewski, Maputo

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Mit Smartphones gegen die Gewalt in Rios berüchtigster Favela

In einem der gefährlichsten Favela­gebiete von Rio de Janeiro agiert die Polizei oft, als stünde sie über dem Gesetz. Rene Silva und sein Team kämpfen gegen diese Willkür an. Ihre Waffen: Smartphones. Ihr Schlachtfeld: das Internet. Durch ihre direkte und unmaskierte Berichterstattung verleihen die jungen brasilianischen Journalisten ihrer Heimat, den Armengebieten der Metropole, eine gewaltige Stimme im Netz. So brachial laut, dass sie nicht mehr ignoriert werden kann.

Von Julia Jaroschewski, Rio de Janeiro

First Look ins Wired-Magazin

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Online-Version des Textes auf wired.de

und als Print-Version im WIRED-Magazin 09/2015